Finanziers

Banken unterstützen den Krieg maßgeblich durch die Vergabe von Krediten an Rüstungsunternehmen. Das von ihren Kund*innen angelegte Geld geben sie in Form von Krediten und Anleihen an die Rüstungsfirmen weiter und kaufen Unternehmensaktien. So profitieren nicht nur die Banken durch Zinsen und Provisionen für diese Leistungen, sondern auch die Anleger*innen von Rüstungsgeschäften, beispielsweise durch die Ausschüttung von Gewinnanteilen (Dividende).

Banken und ihre Ausgaben für Rüstungsgeschäfte (2012-2015):

Deutsche Bank 1.474 Mrd. EUR
– Export von Rüstungsgütern in Krisengebiete oder Staaten, die Menschenrechte verachten
– Kunden: Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann, ThyssenKrupp, Heckler & Koch, Boeing, BAE Systems, Northop Grumman, Airbus Group

Commerzbank 1.244 Mrd. EUR
– Engagement beim „Förderkreis Deutsches Heer“, der Lobby für deutsche Rüstungsindustrie
– Export in Spannungsgebiete, z.B. Israel, Algerien, Saudi-Arabien
– Kunden: ThyssenKrupp, Krauss-Maffei Wegmann, Rheinmetall, Heckler-und Koch, Boeing, BAE Systems, Northop Grumman, Airbus Group

Hypo-Vereinsbank/Unicredit 1.234 Mrd. EUR
– Kunden: Northrop Grumman, Honeywell International, ThyssenKrupp, Airbus, Rheinmetall, Diehl, Krauss-Maffei Wegmann, Northop Grumman
– Finanzielle Unterstützung von Unternehmen, die Atomwaffensysteme herstellen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete exportieren

Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (DZ) Bank 106 Millionen EUR
– Unterstützung zur Entwicklung von Atomwaffen
–  Export in Spannungsgebiete
–  Vergabe von Krediten für ThyssenKrupp, Airbus (1)

 

Versicherungen und Fondsgesellschaften

Eine weitere Finanzierungsquelle für Rüstungsunternehmen sind Versicherungen und Fondsgesellschaften. Diese verwalten die eingezahlten Beiträge und legen sie direkt oder indirekt über Fonds in Anleihen und Aktien an. Zwei Drittel aller Aktien- und Fondsgesellschaften werden dabei von deutschen Spar- und Volksbanken abgewickelt. Rüstungsunternehmen sind in deren Repertoire selten ausgeschlossen – im Gegenteil.

Größte in Deutschland gehandelte Aktienfonds, die Rüstungsunternehmen enthalten:
– DWS Top Dividende (Deutsche Bank Group)
– DWS Vermögensbildungsfonds I LD (Deutsche Bank Group)
– UniGlobal-Fonds (Union Investment)
– Deka-DividendenStrategie CF A (Sparkassen-Finanzgruppe)

Banken bieten neben den eigenen Fonds auch Fremdprodukte, z.B. von Banken aus den USA an. In diesen Aktien- und Rentenfonds finden sich zahlreiche Rüstungskonzerne aus der Top-100 Rangliste der Waffenhersteller und Militärdienstleistungsunternehmen des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI wieder (4, 5). Diese Tendenz nimmt auf internationaler Ebene zu: 2017 wurden von Banken, Versicherungen, Pensionsfonds und Vermögensverwalter*innen insgesamt 18 Prozent mehr Geld in Unternehmen investiert, die bei der Produktion von Atomwaffen beteiligt sind (2). Dazu gehören u.a.: Blackrock, Capital Group, Vanguard, JP Morgan Chase, Bank of America, Citigroup, Deutsche Bank (3) .

Quellen und weitere Infos:

(1) http://www.facing-finance.org/files/2017/02/waffenmeinerbank.pdf

(2) https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ruestungsindustrie-banken-investieren-mehr-in-atomwaffen.5006b365-3463-4a09-b0bf-7d6a82384d0f.html

(3) http://www.businessinsider.de/nuclear-bomb-companies-401k-retirement-fund-list-2018-3?r=US&IR=T

Waffenproduzierende Unternehmen – SIPRI TOP 100 (2016)
(4) https://sipri.org/publications/2017/sipri-fact-sheets/sipri-top-100-arms-producing-and-military-services-companies-2016(5) https://www.sipri.org/databases/armsindustry